Jan Bata - der berühmte Unbekannte

Es muss ein echtes Erlebnis gewesen sein, Jan Antonín Bata zu treffen. Heute kann kaum jemand sagen, dass er Glück hatte. Der eigenwillige, vielleicht etwas laute, aber musikalisch versierte und stets unterhaltsame Hradistaner, der nie anders als mit der Mundharmonika reiste, verließ 1939 die Republik und kehrte nach dem Krieg nicht mehr zurück. Er konnte zwar zurückkehren, aber nur als Angeklagter in einem Prozess, in dem die Kommunisten ihn des Hochverrats überführten, wovon er erst nach seinem Tod freigesprochen wurde. In Jan Bata - Bekanntes, Unbekanntes erfahren wir, was ihm vorausging: der Mord an einem Schuhmacher, aus dem sich die ganze Geschichte der Batas zu entfalten begann, die Lehrjahre beim Schuhkönig - seinem Halbbruder Tomáš - und der fast angeborene Entdeckerdrang. Das Buch ist in seiner fesselnden Erzählweise fast ein Manuskript von Jans Leben. Neben bisher unveröffentlichten Fotos, Fakten, Gedanken und Essays enthält es die Dokumente, für die er verurteilt wurde: den gerüchteweisen Plan, die Republik nach Patagonien zu verlegen, und die Briefe, die er nicht nur mit seinem Bruder, sondern mit vielen anderen austauschte.