Ursprünglich sollte es ein Wohnhaus für Greta und Fritz Tugendhat und ihre Kinder werden. Das Ehepaar war jedoch von den revolutionären Ideen des Architekten Ludwig Mies van der Rohe begeistert, und so entstand ein Gebäude, das seinesgleichen sucht. Klare Linien, endlose Freiflächen, exotische Materialien und modernste technische Ausstattung. Die Familie zog 1930 ein, musste aber 8 Jahre später das Haus aufgrund ihrer jüdischen Herkunft verlassen. Dann wurde die Villa von der Gestapo übernommen, und es kam zu radikalen Umbauten und zum Diebstahl von Einrichtungsgegenständen. Auch bei der Befreiung durch die sowjetische Armee blieb die Villa nicht unversehrt.
Später wurden die Räumlichkeiten der Villa für eine private Tanzschule und nach der Verstaatlichung im Jahr 1950 als Rehabilitationszentrum für Kinder genutzt. In den 1960er Jahren versuchten verschiedene Architekten und Brünner Persönlichkeiten, der Villa ihren ursprünglichen Charakter und Glanz zurückzugeben. Der Architekt Kalivoda nahm sogar Kontakt zu Greta Tugendhat auf. Nach der Besetzung im Jahr 1968 schwand jedoch jede Hoffnung auf eine Restaurierung. Die ersten Renovierungsarbeiten fanden erst 1981 statt, allerdings mit dem Ziel, die Villa so instand zu setzen, dass sie die kommenden Jahre überstehen würde. Erst im Jahr 2010 sollte die Villa Tugendhat restauriert werden. Innerhalb von zwei Jahren wurde das Haus so restauriert, wie es bei seiner Fertigstellung im Jahr 1930 aussah, einschließlich Repliken der Möbel. So kann es heute täglich Hunderte von Besuchern in seinen Bann ziehen.
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